Ein Blog über unsere Züchtererlebnisse

Hier lesen Sie unsere Erfahrungen mit Katzenkrankheiten, wie wir damit umgegangen sind und alles Wissenswerte zu den einzelnen Erkrankungen. Dieser Blog stellt nur unsere Erlebnisse da und ist kein medizinischer Ratgeber, dazu sollten Sie Ihren Tierarzt aufsuchen

Dienstag, 30. November 2010

Mal wieder eine Geschichte zum Nachdenken:

Auf der Ausstellung in Stuttgart Mitte Oktober, nieste Balu einige Male am Samstag. Er bekam sofort vor Ort Antibiotika. Am nächsten Tag war auch schon wieder alles vorbei. Ein paar Tage später fingen 2 meiner Kitten an zu niesen, unsere Tierärztin gab ihnen Interferon und Antibiotika.. Am 3.11 starben die beiden an Katzenschnupfen, wir gingen davon aus. dass wir uns das Herpesvirus eingefangen hatten, da beide eine starke Augenbeteiligung hatten. Beide kamen in die Pathologie. All unsere erwachsenen zeigten keinerlei Symptome, bei den beiden anderen Kitten von Hermine niesten nur eins leicht und hatte ein paar Tage entzündete Augen. Trotzdem bekamen sie alle vorsichtshalber Interferon. Ein paar Tage nach dem Tod der beiden Kitten telefonierte ich mit einer Züchterin in Österreich und erzählte ihr davon. Kurz darauf wurden wir gebeten nicht auf die Norweger Sondershow nach Wien zu kommen, allerdings nicht vom Vorstand, sondern von einer Ausstellerin, deren Tierarzt ihr erklärte dass wir hochansteckend wären und eigentlich eine Zwingersperre bekommen müssten.Davon etwas irritiert setzte ich mich mit unserem Zuchtausschuß in Verbindung, Ergebnis: Herpes ist weder meldepflichtig, noch gibt`s eine Zwingersperre, da es sich um eine Tröpfcheninfektion handelt und keines unserer Tiere zu diesem Zeitpunkt krank war.
Dennoch zog ich es vor, meine Meldung für München zurückzuziehen. Am Donnerstag vor der Ausstellung, rief mich meine Tierärztin an und sagte, dass der Vorstand vom 1.DEKZV bei Ihr angerufen hätte und nichts gegen meine Anwesenheit sprechen würde, wenn sie als Tierärztin keinerlei Bedenken hätte. Die hatte sie nicht, da ja all meine Tiere gesund waren. So gingen wir nach München ausstellen. Zwei KKÖ Mitglieder fragten uns ob wir nach Innsbruck kämen, wir verneinten dies, aufgrund unseres Erlebnisses mit Wien und erzählten ihnen auch davon. Beide versicherten uns dass sie keinerlei Problem mit unserer Anwesenheit hätten. Sie vertrauten uns sogar ihre Tiere in der Best in Show an, wo wir beide als Stewart tätig waren. Also meldete ich am Montag Innsbruck. Am Dienstag bekam ich einen Anruf vom Präsidenten des KKÖ und er berichtete mir von Gerüchten die über uns im Umlauf wären. Er bekam eine Bestätigung des Gesundheitsauschusses vom 1.DEKZV dass in unserer Cattery alles in Ordnung sei. Inzwischen weiß ich auch wer diesen Unsinn über uns verbreitet hat, eine langjährige Züchterin, die ich bis zu diesem Tag als sehr kompetent und offen erlebt hatte.
Wir werden in Innsbruck sein.
Inzwischen ist der Pathobericht da, es war kein Herpesvirus, sondern eine sehr aggressive Form des Caliciviruses.
Dieses Erlebnis zeigt mir mal wieder, dass wir alle noch sehr viel lernen müssen, vor allem über Ansteckungswege, die Immunologische Lücke, das Umgehen mit einander. Ich bin sehr traurig darüber, dass viele immer noch nicht offen mit ihren Krankheiten und den damit verbundenen Ängsten umgehen. Entsetzt bin ich über manche Aussagen von Tierärzten und Züchtern.

Danken möchte ich einigen großen Züchtern, die offen mit diesen Krankheitsproblemen umgehen, die keine Angst in Innsbruck hatten, sie könnten sich anstecken, da meine Tiere problemlos durch die Tierarztkontrolle kamen. Die offen sagen, dass ihnen auch schon so manches Kitten gestorben ist.
Ich appelliere an all die anderen: Setzt euch mehr auseinander mit diesen Dingen, geht offener miteinander um, nur so kriegen wir manche Probleme in den Griff. Redet mit den Großen in der Szene, die haben eine ganz andere Einstellung zu diesen Dingen, die meisten haben ähnliche Tragödien hinter sich wie wir und sprechen auch ganz offen darüber.

Katzenseuche

Alles begann am 21.07.09 mit der zweiten Impfung der Kitten aus Bona Dea ihrem Wurf.

Am Freitag den 24.07 haben wir eine unserer Hauskatzen an Ihren neuen Platz gebracht, da sich der Kater in der Gruppe nicht mehr wohl fühlte. Dieser Kater hatte sich in der Woche vorher, wahrscheinlich an einer Dose, die Zunge aufgeschnitten und war seither Antibiotisch versorgt. Am Donnerstag fragte ich unsere Tierärztin, ob soweit wieder alles in Ordnung sei und der Kater am kommenden Tag umziehen könne. Diese bejahte das, da die Blutwerte keine Auffälligkeiten mehr zeigten. Er solle nur das Antibiotika fertig nehmen.

Am Freitag fuhren wir Rocky, noch ein wenig wackelig auf den Beinen, wir schoben das leider auf das Antibiotika, zu seinen neuen Besitzern. Wir verließen diese ca. 2 Std später mit einem sehr guten Gefühl. Der Kater schien sich auf Anhieb wohl zu fühlen.

Am Samstag gegen 15 Uhr erhielten wir einen Anruf der neuen Besitzer von Rocky, dass sie mit ihm in der Tierklinik wären, da es Rocky sehr schlecht gehen würde und fragten ob sie ihn evtl. zurückbringen dürften. Da wir uns zu diesem Zeitpunkt in Prag auf einer Ausstellung befanden, baten wir sie, sich direkt mit unserer Tierärztin in Verbindung zu setzen.

Dies taten sie auch und fuhren mit ihm direkt in die Praxis unserer Tierärztin. Dort wurde Rocky sofort erlöst. Der erste Verdacht war FIP. So wurde es auch uns mitgeteilt, der Verdacht bestätigte sich dann auch in der Patho.

Als wir am Sonntag gegen 23:30 Uhr zuhause ankamen, viel mir sofort auf, dass Faramir abgebaut hatte, was sie Waage bestätigte, er hatte 400 Gramm verloren in 4 Tagen. Seine Temperatur war normal, sodass wir den Tierarztbesuch auf den nächsten morgen verschoben. Eine Temperaturmessung am nächsten Morgen ergab 42,3 Grad.. Wir fuhren sofort zu unserer Tierärztin, die ihm Interferon und Convenia spritzte und ihn an den Tropf hängte. Danach fuhren wir Rocky in die Pathologie.

Dienstag:

Am Dienstag morgen war das Fieber wieder unten und er wirkte, als hätte er sich wieder gefangen, sodass wir ihn wieder mit nach Hause nehmen durften. Am Dienstag nachmittag fielen uns zwei weitere Tiere auf, da sie apathisch wirkten. Fiebermessen, beide über 41 Grad, sofort wieder in die Praxis.

Jetzt läuteten in der Praxis alle Alarmglocken und all unsere Tiere bekamen Interferon und Convenia. . Am späten Nachmittag verschlechterte sich der Zustand von Faramir rapide und wir brachten ihn in die Praxis. Er blieb über Nacht und starb in den frühen Morgenstunden am Mittwoch.

Mittwoch:

Morgens fütterte ich die Tiere, wir hatten zu diesem Zeitpunkt, die Kitten schon separiert. Einige von Ihnen hatten hohes Fieber. Gina ( Fieberfrei ) fraß und trank noch, drehte sich vom Napf um und verfiel vor meinen Augen, ihre Temperatur war zu diesem Zeitpunkt auf 34 Grad gefallen, sie konnten wir nur noch in der Praxis erlösen lassen.

Wir fuhren danach nach Hause und holten alle anderen Kitten um sie in die Praxis zu bringen.

Sie bekamen ab sofort Metacam, ein Antibiotika und Interferon, das Fieber sank innerhalb einer Stunde auf Normaltemperatur.

Donnerstag:

Alle Fieberfrei und unauffällig

Freitag:

Doria, Fabienne, Fantasia und Fiona, haben Temperaturen über 41 Grad, wir brachten sie in die Praxis, wo sie alle an den Tropf gehängt wurden. Alle 4 verstarben in der Nacht zu Samstag.

Samstag:

Delta und Ascan wirkten an diesem morgen apathisch, sodass wir beide in die Praxis fuhren. Delta bekam noch mal Interferon und durfte wieder mit heim. Ascan`s Nieren waren geschwollen und seine Schleimhäute waren weiß, er musste in der Praxis bleiben.

Am frühen Nachmittag wirkte Farina apathisch, wir fuhren mit Ihr in die Praxis, auch sie bekam nochmals Interferon, da sie aber sonst stabil wirkte, durfte sie wieder mit nach Hause. Am frühen Abend verfiel auch Farina innerhalb von Minuten und wir mussten sie einschläfern lassen.

Als wir diesmal nach Hause kamen fanden wir einen Riesen Blutfleck auf der Couch, ich suchte welche Katze das gewesen sein könnte und fand Blofeld, unser 6 Jahre altes Persermädchen, im Schrank, total Blutverschmiert , sie musste Blut gebrochen haben. Es war inzwischen 23:00 Uhr und wir fuhren erneut in die Praxis, auch Blofeld war nicht mehr zu retten, ihre Körpertemperatur lag bei 33 Grad.

Sonntag:

Die nun noch übrigen Fieberfrei und wohlauf, Ascan und Florena sind noch in der Praxis und hängen am Tropf

Montag:

Bis zu diesem Morgen haben wir 9 Katzen verloren. die letzte, Pünktchen starb am Montag morgen. Wir sehen im Minutentakt nach den verbliebenen Tieren, wenn wir eine mal nicht gleich finden stellen wir das gesamte Haus auf den Kopf. Aber langsam hofft man dass dieses Elend ein Ende hat und einfach nur vorbei ist.

Ich frage mich, wie wir die letzte Woche überstanden haben und bin wieder mal verwundert, was die Psyche des Menschen alles aushalten kann.

Am Samstag haben wir unseren Verein verständigt, alle Freunde die Kontakt mit uns hatten in den letzten Wochen, den Vorstand des Vereins in Prag ( Martin Sanda ) und alle Züchter die in Prag in unserer Nähe saßen. Wir haben alle geplanten Ausstellungen bis auf weiteres abgesagt. Nun heißt es Geduld haben und warten was in der Patho gefunden wird.

Test auf Parvo:

Emmy negativ

Filou negativ

Florena Negativ

Gandalf negativ

Faramir war bisher als einziger positiv getestet vor seinem Tod.

Freitag 07.08

Wir warten immer noch auf eine Nachricht aus der Pathologie. Erfreulich ist, dass es allen Züchtern mit Tieren, die in den letzten Wochen Kontakt mit uns hatten gut geht, keiner hat irgendwelche Symptome an seinen Tieren bemerkt.

Unsere verbliebenen Tiere sind bisher alle Parvo negativ

11.08.09

Heute kam der Befund aus der Patho. Auch uns hat der Parvovirus in einem komplett durchgeimpftem Bestand getroffen. Alle Tiere die verstorben sind, waren mit Virbac Virbagen felis geimpft.

Bei Doria, Fabienne und Gina wurde der Parvovirus gefunden. Der Obduktionsbericht von Rocky steht noch aus.

Wo wir ihn herhaben, ob die Impfung versagt hat, oder ob es einfach ein neuer Stamm ist, all das wird wohl ein Rätsel bleiben. Wir werden nur in Zukunft unser Impfschema wechseln, aber eine Zukunft wird es geben. Wir werden weitermachen.

Wir haben offiziell eine Zwingersperre für August und September, danach werden wir all unsere Tiere nochmal testen lassen. Derzeit sind Emmy, Gandalf, Flora, Florena und Filou schon negativ, der Rest ist noch nicht getestet.

18.08.09

Auch Delta wurde heute negativ auf Parvo getestet

19.08.09

Bis heute dachten wir, dass wir den Horror hinter uns haben, aber dem ist leider nicht so, seit heute geht es Delta sehr schlecht

Delta wirkt apathisch und hat 40,3 Fieber. Sie hat seit beginn der Seuche 500 gramm abgenommen. In der Praxis werden Leukos gezählt - 14000. Sie bekommt nochmal Interferon.

Ascan wurde heute negativ auf Parvo getestet

20.08.09

Am Morgen immer noch über 40 Grad Temperatur, Leukos 24000. Sie bekommt Baytril. Wir machen ein großes Katzenprofil.

21.08.09

Delta geht es immer schlechter, sie hat einen ganz dicken Bauch, obwohl sie sonst eher dünn ist, ihr Gewicht stieg in 2 Tagen um über 200gramm. Heutiger Leukozytenstand 67000.

Unsere Tierärztin schickt uns sofort in die Tierklinik. Delta wirkt nicht wirklich krank, nur der Bauch sieht wirklich sonderbar aus. Blutbild: Leukose negativ, Coronavirus negativ, Galici-Herpes, alles negativ, FIP Titer 0,

In der Tierklinik angekommen, wird erstmal alles untersucht, nur leicht erhöhte Temperatur, leicht erhöhter Herzschlag, sonst alles erstmal ohne Befund. Die Ärztin erklärt uns, dass es mehrere Ursachen für die Flüssigkeitsansammlungen im Bauch gibt und weitere Untersuchungen nötig sind. Sie wird den Bauch heute noch punktieren und schauen ob sie die Ursache findet. Wir vermuten eine bakterielle Infektion.

Mitten während der Untersuchung geht es Delta sichtlich, innerhalb von Sekunden, schlechter und sie sieht richtig eingefallen aus. Die Tierärztin erklärt uns, dass sie Delta sofort intensivmedizinisch versorgt und auf die Intensivstation aufnimmt. Sie macht uns nicht viel Hoffnung und schickt uns erstmal nach Hause.

Danach beginnen wieder Stunden des Bangen und Hoffens. Wir sind am Ende unserer Kräfte und auch langsam am Ende unserer finanziellen Reserven.

22.08.09

Anruf der Klinik: Im Punktat wurde nichts gefunden, Ultraschall der Leber ;Niere, alles ohne Befund. Immer wieder Fieberschübe. Delta ist aber derzeit stabil, frisst und trinkt und schmust das Personal nieder.

Am Montag erfahren wir hoffentlich mehr, da soll sie in der Kardiologie und in der Gynäkologie vorgestellt werden.

24.08.09

Delta geht es unverändert, mal Fieber, mal keines. Auch im großen Labor wurde nichts gefunden, FIP ist nun nicht mehr auszuschließen, aber laut der Ärztin passen viele Faktoren nicht dazu. Parvo ist ausgeschlossen.

Uns wurde geraten einer diagnostischen OP zuzustimmen, um herauszufinden woher die hohen Leukos kommen, wir waren heute bei 127 000,. Morgen vormittag wird Delta operiert. Dabei könnte auch eine FIP ausgeschlossen werden. Wir wollen einfach nichts unversucht lassen. lm Moment hoffen wir noch auf eine nicht so vernichtende Diagnose.

25.08.09

Wir bitten um Info`s von Menschen, deren Tiere auch an Seuche erkrankt sind und mit V...... geimpft waren.

Delta ist im OP, nun heißt es warten.

Um 15:30 der lang ersehnte Anruf der Tierklinik, aber ohne befriedigendes Ergebnis. Delta hat die OP gut überstanden, ist wieder wach und schon wieder munter, frisst und trinkt schon. Sie bekam auch eine Bluttransfusion. Eigentlich wissen wir immer noch nicht mehr wie vorher, es gibt Entzündungen an der Bauchspeicheldrüse und an der Leber und Flüssigkeitsansammlungen im Bauch. FIP wird leider immer wahrscheinlicher, auch wenn die Blutwerte, ihr Verhalten und manche andere Dinge nicht passen. Es fehlen z.B die Fäden im Punktat.

Jetzt heißt es wieder warten, das Punktat wurde noch an 2 weitere Uni`s geschickt. Wir hoffen am Freitag ein Ergebniss zu bekommen.

28.08.09

Leider kam heute kein Ergebnis, so heißt es sich noch bis Montag gedulden. Aber Delta ist weiterhin stabil, frisst und ist seit Dienstag fieberfrei. Allerdings ist leider auch der Erguss nach der OP wieder nachgelaufen. Sie bekam heute Fern-reiki und unsere Tierkommunikatorin hat ihr Heilenergie gesendet, man kann von all diesen Dingen denken was man will, aber wir glauben an die Energie und Delta auch.

31.08.09

Heute ist ein guter Tag. Wir erhielten heute 2 sehr gute Nachrichten. Die erste war, dass Delta laut Biopsie nicht an FIP erkrankt ist, somit dürfen wir wieder hoffen, dass sie es schafft. Es sieht alles nach einer eitrigen Bauchfellentzündung aus. Die Leukos sind deutlich runtergegangen auf 65000, besorgniserregend ist immer noch die Anämie, sollten bis Mittwoch die Werte nicht deutlich besser werden, bekommt sie eine Bluttransfusion, Ascan wird der Spender sein.

Die zweite gute Nachricht: Wir sind mit dem heutigen Tag Parvo negativ, all unsere Tiere sind negativ getestet. Wir haben kein Ausscheidertier mehr.

Aber nach all den schlimmen Ereignissen und Wolken am Himmel, muss ja die Sonne wieder scheinen.

02.09.09

Delta ist wieder zuhause. Noch nicht gesund, aber wir hoffen, dass es zuhause ein wenig schneller geht wie in der Klinik. Stand heute: Fieberfrei seit 1 Woche, Leukos bei 60000, Erguss ist nicht nachgelaufen bisher, die Leberwerte haben sich auch ein wenig verbessert. Sie bekommt weiterhin Antibiotika und enge medizinische Überwachung durch unsere Haus-Tierärztin.

Fip wurde durch die Klinik, anhand der Biopsien und Untersuchungen des Punktat`s mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen. Die Entlassdiagnose ist eitrige Bauchfellentzündung und Hepatitis.

Die Auslösesumme aus der Klinik hat mir dann aber doch ein wenig den Atem genommen 1900 €uro der Klinikaufenthalt und 900 €uro für die Op.

Die Tierarztrechnung der Seuche Woche bewegt sich auch um die 6000 €uro. Jetzt heißt es erstmal gewaltig den Gürtel enger schnallen.

Aber es haben durch den hohen Einsatz der Ärzte einige Tiere überlebt, und das ist mit keinem Geld der Welt aufzuwiegen.

Heute oder morgen wird auch Emmy ihre Babys auf die Welt bringen, wir hoffen sehr, dass sie keinen Schaden durch die Seuche genommen haben.

05.09.2009

Emmy hat gesunde Baby`s auf die Welt gebracht

Bedanken möchten wir uns bei all unseren Freunden die uns in diesen Tagen zur Seite gestanden haben und immer noch stehen, besonders bei Frau Dr. Ruth Arndt , die Tag und Nacht um unsere Tiere gekämpft hat, bei Sylvia Helmers ( Cattery Elvdal`s ) die immer ein offenes Ohr hatte und ganz besonders bei Lars und Christine aus Dänemark ( Cattery Mi-Chi`s ) die uns ein riesen Geschenk gemacht haben, wir bekommen ein Queenie Baby zum Neuanfang. Lars und Christine wissen wie Norbert an seinem Flaschenkind "Doria" hing, Queenie sieht fast genauso aus.

Großer Dank gilt auch Sabine Drieling ( Cattery Felidae`s -Devon Rex ) , die uns mit einer ganz besonderen Tat unterstützt hat, mehr dazu wollen wir aber nicht veröffentlichen.

Unser großer Dank gilt auch der Uni Tierklinik München, besonders Frau Prof. Hartmann und Frau Dr. König , ohne deren großen Einsatz, Delta auch zu den Opfern gehört hätte.

Bedanken wollen wir uns bei all den Züchtern, die uns Trost zugesprochen haben, unseren Tieren Fresspakete geschickt haben, oder sonst irgendwie positiv aufgefallen sind. Für uns hat das alles sehr deutlich gemacht, dass es in der Züchterszene zwei Gesichter gibt und man nur in solchen Situationen sieht, wer es ehrlich mit einem meint.

Danke für all die lieben Mails und Anrufe, haben uns sehr gut getan.

Und zu unseren vielen Ausstellungen, auf die wir gehen, möchte ich folgendes anmerken:

Für alle die uns nicht kennen, wir sind selbständig und betreuen 4 verhaltensauffällige Jugendliche bei uns im Haus. Für uns sind diese Wochenenden kurze Fluchten aus dem sehr aufreibendem Alltag, und nicht weil wir Pokalgeil sind, darum geht es uns überhaupt nicht. Nur die Katzen sind ein guter Vorwand um von zuhause weg zu kommen, meist haben wir auch noch 1-2 Jungs auf den Ausstellungen dabei. Auf den Ausstellungen können wir einfach auch mal über andere Themen sprechen, als wie zuhause.

09.09.2009

Wir waren zur ersten Nachuntersuchung mit Delta, die Werte sind schon viel besser, aber immer noch ist das Hämokrit zu niedrig. Im Ultraschall sind noch deutliche Entzündungen zu sehen, aber es ist fast kein Wasser mehr in den Bauchraum nachgelaufen. Wir geben noch mal eine Woche Antibiotika.

20.09.2009

Zweite Nachuntersuchung von Delta. Keine Entzündungen mehr im Ultraschall zu sehen, alle Blutwerte im Referenzbereich. Wir setzen das Antibiotika ab und sehen nächste Woche was die Werte machen.

04.11.09

Wir waren mit Delta zur letzten Nachuntersuchung, sie ist wieder vollkommen gesund und einer ersten Deckung steht aus ärztlicher Sicht nichts mehr im Weg.

30.11.09

Nun ist auch das vorletzte Kitten aus dem Seuche Wurf gestorben. Wir haben Filou leider einschläfern lassen müssen, er hatte FIP. Florena erfreut sich aber bester Gesundheit und wird Norbert`s Weihnachtsgeschenk. Er wird sie, sobald sie kastriert ist auch ausstellen, sie hat sich nämlich zu einer wunderschönen Katze entwickelt.

Hämobartonellen

  • Hämobartonellen: Auch die scheinen wir uns eingefangen zu haben. Ascan hatte plötzlich eine schwere Anämie, die vorerst mit EPO behandelt wurde, sein Hämatokritwert sank auf 16%. da die Behandlung nicht wirklich griff und wir von diesen Hämobartonellen wußten, behandelten wir mit Doxyciclin und die Werte gingen innerhalb von 2 Wochen wieder in den Normalbereich, keine weißen Schleimhäute mehr. Der Hämatokritwert liegt wieder bei 30%
Home / Fachabteilungen / Innere Medizin / Hämobartonellose.01.12.2010

Wer ist der Erreger, und wie wird er übertragen?
Haemobartonella felis gehört zur Familie der Mycoplasmatacea, d.h. Bakterien. Sie leben als Parasiten die oberfläche der Erythrozyten (roten Blutkörperchen).
Infektionen mit Haemobartonella felis treten weltweit verbreitet bei Katzen auf.
Die natürliche Infektion erfolgt wohl vor allem durch Flöhe.
Eine Übertragung von der Katzenmutter auf den Welpen ist über Plazenta und Milch ebenfalls möglich.
Ein Risiko stellen auch Bluttransfusionen dar.

Wie äußert sich eine Hämobartonellose?
Die Inkubationszeit (Zeit zwischen der Ansteckung und dem Auftreten erster Symptome) liegt zwischen sechs und 17 Tagen.

In der akuten Phase treten Anämie (Blutarmut), Fieber, Gelbsucht und allgemeine Schwäche auf, zusammen mit Vergrößerung von Leber und Milz: Da die infizierten roten Blutkörperchen geschädigt bzw. zerstört werden, kommt es zur Blutarmut und zur Vergrößerung der Milz, die die zerstörten Erythrozyten abbauen muß. Die Gelbsucht erklärt sich durch die großen Mengen an Hämoglobin, die in der Leber abgebaut werden müssen (u.a. zu Bilirubin) und die Abbaukapazitäten überschreiten können.
Bei Blutuntersuchungen zeigt sich eine regenerative Anämie, d.h. der Körper bildet verstärkt Erythrozyten nach. So sinkt der sogenannte Hämatokritwrt anfangs stark ab, pendelt sich bei vielen Tieren aber dann im unteren Normbereich ein.

Chronisch infizierte Katzen zeigen oft nur leichte oder gar keine Anämie und selten intermittierendes Fieber.

Wie wird der Erreger nachgewiesen?
Direktnachweis
1. Blutausstrich
Der Nachweis im Blutausstrich ist wenig sensitiv (nur ca. 30% der in der PCR positiven Proben werden über einen Ausstrich diagnostiziert).

2. PCR-Reaktion
Die Polymerase Kettenreaktion (PCR) ist spezifisch und sehr sensitiv. Eigene Untersuchungen von Laboklin, Bad Kissingen, bestätigen die Literaturangaben, wonach ca. 21% der kranken anämischen wie auch der kranken nicht-anämischen Katzen mit Haemobartonella felis infiziert sind.

Wie wird Hämobartonellose behandelt?
Antibiotika wie Tetrazyklin oder Doxycyclin, evtl. mit Glucocorticoiden kombiniert, gelten als gut wirksam.

Quelle: www.laboklin.de

Amyloidose

Im Juni 2009 starb unsere Grevens Citana
( hier finden Sie Stammbaum und Obduktionsbericht )nach langer Krankheit, im Obduktionsbericht stand dann Amyloidose

Bei der Amyloidose handelt es sich um eine Stoffwechselstörung, welche zur Ablagerung nicht abbaubarer Eiweiße (Amyloide) führt.
Amyloid ist eine Proteinvariante des Körpers. Bei einer Amyloidose lagert sich Amyloid in den Organen und Körpergeweben ab und beschädigt sie.

Normalerweise treten die Auswirkungen erst bei erwachsenen Katzen in Erscheinung (im Alter von 1 -12 Jahren, im Durchschnitt bei 4 Jahren).
Im Anfangstadium zeigen die Katzen unklare Symptome wie stumpfes Fell, Lethargie, Auszehrung und Gewichtsverlust.

Bei Katzen werden diese Ablagerungen oft in den Nieren gefunden, im weiteren Verlauf der Erkrankung kommt es zum Beispiel zu chronischer Niereninsuffizienz (CNI) und führt in der Regel zum Tod des Tieres. Eine Früherkennung ist bislang nur in geringem Umfang möglich.
Zusätzlich wird die Diagnosesicherheit durch eine Vielzahl von Nierenerkrankungen mit ähnlichen Symptomen (aber ohne Amyloidablagerung im Nierengewebe) verringert.

Eine Biopsie von Nierengewebe am lebenden Tier ist zwar möglich, allerdings vom Ergebnis her eher als unzuverlässige Diagnosemethode einzustufen.
Somit ist die Amyloidose meist nur bei toten Tieren durch Anfärbung des untersuchten Gewebes mit dem so genannten „Kongo-Rottest“ zuverlässig festzustellen.

Die Leber Amyloidose weist normalerweise keine Symptome auf bis die Leber reißt und dadurch eine Blutung im Bauchraum ausgelöst wird.

Die Amyloidose ist bei Katzen inzwischen auf dem Vormarsch.
"Cinnamon kommt bekanntlich über Abessiner in die Rassen", daher versteht es sich von selbst dass sich die Züchter, die die Farbe cinnamon züchten, auch mit Amyloidose auseinander setzen müssen (egal ob sie es hatten/haben oder bisher Glück hatten)!
Betroffen sind hauptsächlich Abessiner, Somalikatzen, Orientalen, Siamesen, Thaikatzen- aber mittlerweile auch vermehrt Hauskatzen und andere Rassen (z.B. BKH´s, die ja nun auch die Farbe cinnamon züchten).

Das weiss man bisher: die genetische Amyloidose kommt über das bisher bekannte Abessinergen, aber auch über das Siamgen!

Normalerweise ist es so:

--> Siamgen - löst Leberamyloidose aus
--> Abessinergen - löst Nierenamyloidose aus

Sehr selten gibt es die Schilddrüsenamyloidose, welches aber sehr wahrscheinlich der Vorreiter für eine systemische Amyloidose, also den gesamten Körper betreffend ist.
Hierzu finden Sie auf unserer Linkseite mehr Informationen "Amyloidosis CLARK und SEAWRIGHT (1969)".

Aufgrund der bisherigen Forschungsergebnisse wird eine rezessive Vererbung der Veranlagung angenommen.
Bei der Amyloidose unterstützten bisher europäische Abessinierkatzenzüchter Forschungsgruppen (z. B. an der Universitätsklinik Utrecht, Niederlande) durch die Bereitstellung von Untersuchungsergebnissen, Zuchtdaten und Blutproben bei der weiteren Erforschung und eventuellen Entwicklung eines DNA-Tests für RA.

Calivivirus

  • Bei unserem D-Wurf, wurden wir dann mit Caliciviren konfrontiert. Selbe Geschichte, auch den gab es nur bei uns. Gut dass wir viel im Ausland ausstellen, und die meisten Züchter in Ländern wie Österreich, Schweiz, Holland und Dänemark, die wir kennen gelernt haben, gehen viel offener mit solchen Erkrankungen um. Und so weiß ich heute dass auch dieser Virus weit verbreitet ist.

Normalerweise ist dieser Schnupfenvirus in der Impfung enthalten, bei uns brach er bei einem Kitten nach der Impfung durch. . Viele Tiere sind Trägertiere, ohne dass es Ihre Besitzer wissen, wir wissen es wenigstens. Mit einer vernünftigen Kittenaufzucht und Interferon halten wir diesen Virus in Schacht.


Ich kann nur erzählen welche Erfahrung wir bisher mit dem Virus gemacht haben.
Im ersten Wurf vor 2 Jahren von unserer Pia hatten wir 3 Kitten mit nachweislich Calici, allerdings in einer sehr leichten Form, ohne Schnupfensymtome, nur Zungenbeteiligung, das viel meiner Tierärztin nach der ersten Impfung auf. Die Vermutung lag nahe, dass Pia Trägertier ist. Wir haben sie getestet und tatsächlich, sie war positiv. Die Kitten bekamen alle eine Interferonkur und sind heute 2 Jahre alt und vollkommen gesund. Wir haben sie vor der Abgabe getestet, die Kleinen waren negativ. Wir beschlossen beim nächsten Wurf, gleich die ersten Lebenstage Interferon zu geben.
Dann kam die Katzenseuche, all meine Tiere haben eine Menge Interferon bekommen, als der Spuk vorbei war haben wir Pia zweimal innerhalb von 2 Monaten auf Calici getestet, jedesmal negativ. Der Rest meiner Tiere ist auch negativ. Pia hatte gerade einen Wurf, und die Kitten wuchsen ohne jegliche Probleme auf. Vorsichtshalber haben wir eins getestet, negativ.
Ich kann es nicht beweisen, aber es wirkt so als wenn das Interferon den Virus eleminiert hätte. Ich hatte damals in der Uni München, als meine beiden, Ascan und Delta stationär waren viel Gelegenheit mit den Ärzten dort zu sprechen, sie erklärten mir, dass das weit schlimmere das Herpesvirus ist, aber auch das kann man, wenn man weiß dass man ein Trägertier hat in den Griff bekommen. Aussage der Ärztin: Alles eine Frage des Geldes, Interferon ist halt sehr teuer, aber bei Viruserkrankungen das Mittel der Wahl.
Ich bin sehr froh eine Tierärztin zu haben, die sehr kompetent ist, da sie sie selber jahrelang züchtet, und vorallem nicht hysterisch ist.
Was diesesmal sehr auffällig war: Ich hatte beim Ausbruch insgesamt 2 Würfe, 4 Kitten im Alter von 8 Wochen, gerade zum impfen, und 6 Kitten mit 5 Wochen. Erkrankt sind nur 2 aus dem älteren Wurf. Alle anderen hatten gar nichts. Auch keiner der Großen, nur Balu hat ein paar Tage geniest.
Das bedeutet für mich, dass wohl die beiden von Anfang an ein schwaches Immunsystem hatten. Mit dem Virus müssen ja alle in Kontakt gekommen sein, vorallem weil die Inkubationszeit ca 8 Tage sind, und wir erst bei Ausbruch separiert hatten.
Jetzt werden mich gleich wieder einige steinigen: Aber ich seh dass mit den Augen der Mutter Natur: Nur die stärksten kommen durch und das sind dann wirklich gesunde Kitten, ich denke man muss froh sein, dass es so gekommen ist, wer weiß was für ein Elend über die neuen Besitzer gekommen wäre. Das ist reine Spekulation aber liegt nahe.
Interessanterweise reagieren große, alteingesessene Züchter bei weitem nicht so hysterisch, ( was Innsbruck wieder gezeigt hat ) jeder gibt zu dass er das alles kennt, das meiste selber schon hatte. Ich denke nur so sind sie groß geworden, durch den Austausch untereinander, das miteinander arbeiten zum Wohle unserer Tiere. Und den offenen Umgang mit all diesen Krankheiten, die in jeder Cattery vorkommen, ausser man isoliert die Tiere, stellt nicht aus und lässt niemals Besuch ins Haus. Das beeindruckendste für mich war meine Tieräztin, die in der Woche als wir die Seuche hatten, abends ein Kitten von mir eingeschläfert hat, mich dann in ihr Wohnzimmer mitgenommen hat, in dem 2 Würfe rumliefen. Auf die Frage ob sie keine Angst hätte: Nein ich bringe jeden Tag aus der Praxis soviel mit, damit müssen meine Katzen fertig werden. Eine Katze mit einem gesunden Immunsystem steckt das weg.
Ich rate heute jedem seine Tiere auf Calici und Herpes testen zu lassen, dann kann man vorbeugen, wenn man weiß dass man ein Trägertier hat und wenn man davon ausgeht dass 80% Trägertiere sind ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch dass jede Cattery mindestens 1 Trägertier hat.
Aber das will man ja lieber gar nicht wissen, sonst könnte man die anderen ja gar nicht mehr durch den Dreck ziehen.

Clamydien

  • Bei unserem B-Wurf wurden wir mit Clamydien konfrontiert. Die gibt es auch nur bei uns, denn alle anderen impfen dagegen. Nur waren unsere Kitten gerade erst 6 Wochen alt, und leider noch nicht geimpft.

Feline Chlamydiose (Feline Pneumonitis)

Die Chlamydien-Infektion wird durch das Bakterium Chlamydophila felis (Chlamydophila psittaci) hervorgerufen. Sie ist häufig und kommt ebenfalls weltweit vor. Es ruft vor allem eine chronische follikuläre Konjunktivitis mit Augenausfluss hervor, der auch eitrig sein kann. Diese „Augenform“ tritt vor allem bei fünf bis zwölf Wochen alten Kätzchen auf. Eine Lungenentzündung ist eher selten.

Hier hat sich bei uns Interferon bewährt. Und mindestens 3 Wochen lang Augensalbe.

2007 Giardien

2007 hatte unsere Emmy plötzlich Durchfall, es waren Giardien, aber auch daran ist keiner gestorben, wie mir manche " ach so weise" Leute einreden wollten. Auch die hat unsere Tierärztin in den Griff gekriegt, und heute ist Emmy Giardienfrei

Was sind Giardien?

Giardien sind einzellige Parasiten die sich vor allem im Dünndarm der Wirtstiere (auch beim Menschen) ansiedeln.
Sie verursachen vorwiegend bei Jungtieren und geschwächten Tieren langandauernde Durchfälle.

Eigentlich kommen Giardien hauptsächlich in südlichen Regionen vor. Tierfreunde, die sich ein Kätzchen aus dem Mittelmeerraum mitbringen, importieren diese „netten“ Darmbewohner manchmal gleich mit. Die Ansteckung geht dann sehr leicht über den frischen Kot von Tier zu Tier weiter. Oft werden auch Katzen und Hunde aus südländischen Tierheimen zur Vermittlung nach Deutschland gebracht. So kommt es dann zur epidemieartigen Ausbreitung in Tierheimen bzw. im Revier der freilaufenden Tiere.

Bereits im Jahre 1983 wurde die Übertragung einer Giardieninfektion vom Menschen auf den Hund nachgewiesen. Logischerweise ist es natürlich auch umgekehrt möglich, dass eine Übertragung der Infektion durch Katze oder Hund auf den Menschen erfolgen kann, insbesondere sind hier Kinder sehr gefährdet.

Eine Übertragung der Giardien erfolgt meist durch den frischen Kot, meist beim gegenseitigen Beschnüffeln bzw. durch „Schmierinfektionen“.


Wie zeigt sich eine Giardien –Infektion?

Bei stabilem Immunsystem und guter Darmflora können diese Einzeller vereinzelt vorkommen ohne irgendwelche Probleme zu verursachen. Sollte aber durch Stress, Nahrungsveränderung oder einer Infektion mit einem Magen-Darm-Virus die Darmflora aus dem Lot geraten, vermehren sich die Giardien und führen zu anhaltend schlimmen und therapieresistenten Durchfällen. Meistens sind Katzenbabys und Jungkatzen von dieser Infektion betroffen. Hier gilt besondere Sorgfalt, denn junge Katzen trocknen sehr schnell aus!

Der Kot ist sehr dünn (oft kann die Katze den Stuhl nicht halten, er läuft einfach hinten heraus), stinkt süßsäuerlich und die Farbe ist eher hellgelb bzw. hellgrau. Das Allgemeinbefinden der befallenen Katze ist kaum betroffen. Der Appetit ist völlig normal, dennoch magert das Kätzchen ab. Die üblichen Behandlungsmethoden helfen nicht - Giardien sind Parasiten und deshalb nicht mit Antibiotika oder darmberuhigenden Diäten zu behandeln. Auch die üblichen Wurmkuren sind bei Giardien wirkungslos.


Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten

Da Durchfälle bei jungen Katzen häufiger vorkommen und diese Erkrankung in unseren Breitengrade als nicht gerade üblich zu bezeichnen ist, denkt auch der Tierarzt nicht sofort an eine Giardieninfektion.

Mit den üblichen Untersuchungs-und Behandlungsmethoden ist dieser Durchfallerkrankung eben auch nicht „beizukommen“, denn Giardien sind durch die üblichen Kotuntersuchungen nicht feststellbar.

Die Kotprobe muss im Labor parasitologisch speziell auf Giardien untersucht werden. Es ist wichtig, die Kotprobe speziell auf Giardien untersuchen zu lassen, denn bei routinemäßiger Kotuntersuchung auf Parasiten bzw. pathogene Keime können diese speziellen Parasiten nicht gefunden werden.

Bei positivem Nachweis von Giardien in der Kotprobe, bieten die meisten Labors gleich einen Behandlungsvorschlag an. Meist ist das ein Medikament mit dem Wirkstoff Metronidazol (z.B. Clont) oder eine mindestens 5-tägige Behandlung mit Panacur. Die Behandlung muss konsequent nach Anweisung des Tierarztes durchgeführt werden.
Jungen Kätzchen wird der Tierarzt außerdem Glukose und Ringerlactat unter die Haut spritzen um ein austrocknen zu verhindern.
Die Neuansteckung geschieht über Trinkwasser, Kot und Schmierinfektionen. Es ist also absolute Hygiene angebracht.Deshalb sollte man täglich die Katzentoiletten desinfizieren und anschließend mit neuer Streu befüllen.
Decken, auf denen die Katzen gelegen haben, sollten täglich ausgetauscht werden und anschließend in der Waschmaschine ausgekocht werden. Trinkwasser wird vorher abgekocht.

Nach erfolgreicher Behandlung erholen sich die Katzen meist sehr schnell und nehmen wieder rasch an Gewicht zu.
Die meisten Katzen weisen aufgrund der Erkrankung noch eine gestörte Darmflora auf. Es ist daher ratsam, paralell zu der medikamentösen Behandlung die Darmflora wieder aufzubauen (z.B. Bird Bene Bac Gel, Hylak-Plus-Tropfen in´s Trinkwasser, sie enthalten Lactobakterien - und, wenn Ihre Katze Joghurt mag, dann geben Sie ihr täglich einen Eßlöffel Joghurt mit lebenden Kulturen z.B. Néstle LC 1).
Für die Dauer der medkamtentösen Behandlung, sowie in den nachfolgenden Tagen, empfielt es sich ein hochverdauliches Diätfutter zu füttern (z.B. Hill´s i/d - gibt es nur beim Tierarzt). Dieses Futter gilt als Ernährungshilfe bei der Gesamtbehandlung von gastrointestinalen Erkrankungen. Während der Erkrankung ist Dosenfutter sicherlich die bessere Wahl, im Anschluß kann man jedoch auch gerne das schmackhafte Trockenfutter füttern.


Quelle: Die Edelkatze 1/2004; Artikel von Fr. G. Wolter, Hamburg

unser Erlebnis mit FIP

Angefangen hatte alles 2004 mit unserer Amelie , sie verstarb an " FIP " im Alter von 6 Monaten. Danach hörte ich so Sachen wie: " Jetzt kannste gleich wieder aufhören, Deine Katzen haben sich alle infiziert. FIP ist ansteckend. So als Jungzüchter glaubt man diesen Unsinn dann auch noch. Damals hatte ich das komplette Katzeninventar weggeschmissen. Heute weiß ich es besser und keine meiner Tiere hat sich angesteckt, sie sind alle gesund. Wohl aber sind sie schon mal mit dem Coronavirus in Kontakt gekommen.

Feline infektiöse Peritonitis und Pleuritis (FIP)

FIP ist eine tödliche Katzenkrankheit.

Neue Erkenntnis: Änderung in der Erbsubstanz des Virus gilt als Auslöser


Die ansteckende Brust- und Bauchfellentzündung der Katze ist eine Katzenkrank­heit, die durch sog. Coronaviren verursacht wird. Diese führen bei der Katze norma­lerweise zu einer harmlosen Darminfektion. Bei ca. 5% der infizierten Katzen kann daraus jedoch FIP entstehen

So steckt sich die Katze an
Coronaviren sind weit verbreitet. Mehr als 50% aller Katzen scheiden Coronaviren aus (hauptsächlich über den Kot) oder haben Antikörper gegen sie. Viele Tiere sind dabei völlig gesund. Sie können aber für Wochen bis Monate phasenweise Corona­viren ausscheiden und werden so für andere Katzen zur Infektionsquelle. In der Aussenwelt überlebt das Virus unter Umständen bis zu 6 Wochen. Lebt eine Katzen mit anderen Katzen zusammen oder trifft andere Katzen beim Freilauf, nimmt sie das Virus beim Scharren in der Katzentoilette oder durch Beschnüffeln und Belecken (andere Katzen aber auch Gegenstände und Kleidung) über Maul und Nase auf. Diese Ansteckung führt häufig zu einer Darminfektion.

Von der Darminfektion zu FIP
Eine Katze erkrankt erst dann an FIP, wenn bei der Vermehrung des „harmlosen Coronavirus" im Darm eine Veränderung der Erbinformation (Mutation) auftritt und sich so das „FIP-Virus" mit geänderten Eigenschaften entwickelt. Während das „harmlose Coronavirus" nur Darmzellen schädigt, dringt das „FIP-Virus" in der sog. „Fresszellen" des Blutes ein und wird mit ihnen im gesamten Körper verteilt. Die we­sentlichen Schäden werden nicht durch das Virus selbst verursacht, sondern durch gleichzeitig frei werdende Stoffe, die Entzündungen hervorrufen. Blutgefässe sind besonders stark betroffen. Es kommt zu Störungen der Durchblutung und Durchläs­sigkeit der Zellen. Die Folge sind Flüssigkeitsansammlungen (Ergüsse) in Bauch- und/oder Brustraum.(auch als „feuchte" FIP bezeichnet) und entzündliche, knotige Veränderungen in verschiedenen Organen (auch als „trockene", „granulo­matöse" FIP bezeichnet).
Die Ausbreitung des Virus im ganzen Körper erklärt die Vielzahl der Krankheitszei­chen. Alle Symptome, die bei FIP auftreten können, gibt es aber auch bei anderen Krankheiten. FIP-Verdacht besteht, wenn eine Katze über einen längeren Zeitraum apathisch ist, schlecht frisst, Gewicht verliert, Fieberschübe hat oder sich Flüssigkeit in Bauch- und/oder Brustraum ansammelt. Bei einem Erguss in der Brusthöhle ent­wickelt sich Atemnot, ein Bauchhöhlenerguss fällt durch zunehmenden Bauchumfang einer meist gleichzeitig mageren Katze auf. Hinweis auf eine Leberentzündung ist eine Gelbfärbung der Schleimhäute. Manche Katzen mit FIP zeigen Symptome des zentralen Nervensystems (Bewusstseinsstörungen, Anfälle) und/oder Augenverände­rungen.

Die Diagnose ist schwierig
Ob eine Katze FIP hat, ist nicht immer leicht nachzuweisen. Entgegen der weit­verbreiteten Meinung gibt es in der Routinediagnostik noch keine Möglichkeit „FIP-Viren" von „harmlosen Coronaviren" zu unterscheiden. Der übliche „FIP-Test" (sog. FIP-Titer, ein Antikörpernachweis), der bei mehr als 50% aller Katzen positiv ausfällt, erlaubt nur eine Aussage darüber, ob eine Katze Kontakt zu dem „harmlosen Coro­navirus" hatte, nicht jedoch darüber, ob sie immer noch infiziert ist und Coronaviren ausscheidet oder ob sie FIP hat oder entwickelt.
Liegt ein Körperhöhlenerguss vor (feststellbar durch Ultraschall oder Röntgen), ist anhand eines gewonnenen Punktats FIP mit großer Sicherheit zu diagnostizieren. Um sicher zu gehen, können in einem Speziallabor Teile des Coronavirus in den „Fresszellen" nachgewiesen werden. Im positiven Fall hat die Katze sicher FIP, da sich nur das „FIP-Virus" in den „Fresszellen" vermehren kann, nicht aber das „harm­lose Coronavirus".
Ist kein Erguss vorhanden, ist die Diagnose meist schwierig, da alle Verfahren, selbst neue molekularbiologische Methoden, oft keine zuverlässige Aussage geben. Eine sichere Diagnose kann in solchen Fällen nur durch Untersuchung von Gewebepro­ben oder Virusnachweis in „Fresszellen" erfolgen. Die Diagnose kann also aufwändig und teuer sein.

Was kann man tun?
Eine einmal ausgebrochene FIP ist nicht heilbar. Die meisten Katzen sterben in­nerhalb kurzer Zeit nach dem ersten Auftreten klinischer Symptome. Eine Behand­lung der Symptome kann das Krankheitsbild mildern, manchmal sogar für mehrere Monate. Bei der eindeutigen Diagnose FIP ist es aber in den meisten Fällen besser, die Katze einzuschläfern, um ihr Leiden nicht unnötig zu verlängern.
Allgemein vorbeugende Massnahmen:
Einen sicheren Schutz gegen FIP gibt es nicht. Eine Katze, die Kontakt zu ande­ren Katzen hat, kommt früher oder später auch mit Coronaviren in Berührung. Ob sich die Katze mit Coronaviren infiziert hat (nicht ob sie FIP hat) lässt sich mit dem bereits oben erwähnten sog. „FIP-Test" feststellen, bei dem Antikörper gegen Coro­naviren nachgewiesen werden. Will man zu einer Wohnungskatze, die im FIP-Test negativ ist, eine weitere dazunehmen, kann die neue Katze getestet werden, um zu vermeiden, dass sie Coronaviren mitbringt. In jedem Mehrkatzenhaushalt sollte ver­sucht werden, die Ausbreitung von Coronaviren und Reinfektion zu minimieren. Die Katzentoiletten sollten möglichst mehrmals täglich gereinigt werden und in Räumen stehe, die leicht sauber zu halten und zu desinfizieren sind. Fressnäpfe bringt man in einem anderen Raum unter. Es sollten nicht mehr als vier Katzen pro Gruppe gehal­ten werden und pro Tier eine Katzentoilette zu Verfügung stehen.

Hat eine Katze in einem Haushalt mit mehreren Katzen FIP oder steht unter FIP-Ver­dacht, stellt sich die Frage, ob sie von den anderen Katzen getrennt werden muss. Wurden die Tiere bereits vor dem Auftreten der ersten Symptome länger ge­meinsam gehalten, ist eine Trennung nicht nötig, da die FIP-kranke Katze bereits vor Beginn der klinischen Symptome Coronaviren ausgeschieden hat und die anderen Katzen so bereits Kontakt zu den Viren hatten. Die Gefahr, dass eine der anderen Katzen FIP entwickelt, ist nicht höher als bei einer Coronavirus-Darminfektion (5%; bei im­mungeschwächten und jüngeren Katzen etwas höher), da das „FIP-Virus" selbst höchstwahrscheinlich nicht übertragen werden kann.
Allerdings sollten Stress (z.B. Operationen, Trächtigkeit, Besitzerwechsel) vermie­den werden. Vielen Katzen gelingt es eine Coronainfektion im Verlauf von Monaten bis Jahren zu eliminieren. Ein Maximum an Hygiene ist wichtig, ein neues Tier sollte nicht aufgenommen werden.
Ist eine einzelne Katze an FIP gestorben, sollte nach gründlicher Reinigung und Desinfektion sicherheitshalber eine dreimonatige Wartefrist eingehalten werden, be­vor eine neue Katze in den Haushalt kommt, um das Risiko einer Ansteckung zu mi­nimieren.
Es gibt einen Impfstoff, der in die Nase der Katzen eingetropft wird. Dieses Impfvi­rus kann sich nur im Nasen-Rachen-Raum (bei 31°C) vermehren, nicht aber im rest­lichen Körper (38-39°C).Die Impfung (durchführbar ab 16 Wochen) hat zum Ziel, hier an der Eintrittspforte eine Schutzbarriere gegen die Coronaviren aufzubauen und so ihr Eindringen in den Körper zu verhindern. Die Wirksamkeit scheint nicht gegeben zu sein bei Katzen, die bereits Kontakt zu Coronaviren hatten. Dagegen kann bei Katzen ohne Antikörper (negativ im „FIP-Test") das Auftreten von FIP durch die Impfung reduziert werden. Zu beachten ist, dass geimpfte Katzen „Antikörper-positiv" werden und man so nicht mehr sagen kann, ob auch ein natürlicher Kontakt zu dem Virus stattgefunden hat.

Prof. Dr. Katrin Hartmann

Dr. Jutta Hein